Mit diesen Worten ermutigt David das Volk Israel, als sie in großer Bedrängnis sind (1. Samuel 17,32). Wenn die äußeren Umstände frustrierend sind, liegt es nahe, den Kopf hängen zu lassen. Nicht nur der öffentliche Eindruck von Kirche ist beschädigt, auch innen stehen die Zeichen auf Stellenabbau und Rückgang. Aber wir sollen den Mut nicht sinken lassen!
Dazu gibt es in unserem Bekenntnis, der Augsburger Konfession eine Stelle (Gesangbuch S. 1567), wo der bemerkenswerte Satz steht, "dass eine heilige christliche Kirche allezeit bleiben wird!" Woher hatten die Reformatoren so eine Zuversicht?
Sie hat ihren Grund darin, dass es letztlich nicht Menschen sind, die die Kirche erhalten, sondern Christus selber. Er sagt: "Ich werde meine Kirche bauen und die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen!" (Matthäus 16)
Gott ist dabei, seine Kirche in Deutschland massiv umzubauen: Weg von einer Behörden- und Versorgungskirche, hin zu einer Kirche der Initiativen und Aufbrüche, die aus Liebe zu Jesus und den Menschen geschehen.
Tatsächlich gibt es überall Zeichen zu entdecken, wo Gott Neues wachsen lässt: Ich fand es sehr stark, dass im letzten Sommer die Pfingstgemeinde in Jena Nord monatlich einen ihrer Gottesdienste ins Paradies verlegt hat, um Menschen einzuladen, die zufällig vorbeikommen. Die Open-Air-Gottesdienste auf dem Friedensberg, die Nina Speer und Johannes Bilz gestartet haben, finden großartiges Echo.
Mit Freude höre ich, dass bei der Familienkirche in Jena Nord und in Winzerla junge Eltern Verantwortung übernehmen, die bisher nicht in der Kirche aufgetaucht sind. Wie aus dem Nichts ist durch die Initiative eines Einzelnen in Wenigenjena eine Pfadfinderarbeit aufgeblüht, die mehr Zulauf an Kindern hat als sie verkraften kann.
Eine gemeindeübergreifende Gebetsbewegung geht durch unsere Stadt, die inzwischen sogar von einem eigenen Gebetshaus träumt. Die Friedensgebete am Montag werden wesentlich von ihnen mitgetragen.
Immer wieder sind es einzelne Menschen, die Gott erweckt und begeistert, sein Reich zu bauen. So staune ich über Georg Elsner und Gerhard Jahreis, die unermüdlich die kirchlichen Strukturen am Leben erhalten. Ich bin begeistert von Leuten wie Hannah, die sich mit 19 Jahren meldet, um die Aufwindgottesdienste zu moderieren oder von Tabea, die, kaum ist sie nach Jena gezogen, sonntags in der Band mitsingt. Neulich war ich noch spät im Lutherhaus und dachte schon ich sei der letzte, als mir Paul und Wolfgang begegnet sind, die die LAN-Kabel im Haus erneuert haben.
Es ist wie mit Winterlingen im Frühling: Unerwartet blüht plötzlich irgendetwas auf und du musst aufpassen, dass du es nicht übersiehst oder darauf trittst. Gott baut sein Reich unter uns, niemand lasse den Mut sinken!